Wie Arbeitgeber:innen vom hybriden Arbeiten profitieren

Viele Arbeitgeber:innen fragen sich aktuell, ob sie auch in ihrer Organisation hybrides Arbeiten ermöglichen sollten und welche Vorteile es ihnen ganz konkret bringen würde.

Wir erläutern Ihnen in diesem Beitrag die drei wichtigsten Aspekte, von denen Arbeitgeber:innen bei einer Umstellung auf hybrides Arbeiten profitieren: angefangen bei einer gesteigerten Produktivität, über eine gesteigerte Kostenersparnis bis hin zu einer deutlichen Erhöhung des eigenen Employer Branding.

Wahrscheinlich können Sie diese Einschätzung bestätigen: Vor Corona standen viele Vorgesetzte besonders dem Thema Homeoffice eher skeptisch gegenüber. Nur ca. 5 Prozent der Arbeitnehmer:innen hatten vor der Pandemie die Möglichkeit, von Zuhause aus zu arbeiten.

In den Monaten des coronabedingten Lockdowns und der staatlich verordneten Homeoffice-Pflicht hat sich allerdings gezeigt, dass das Arbeiten außerhalb des Büros nicht gleich das Ende der Produktivität bedeutet. Häufig war sogar das Gegenteil, also ein Anstieg der Produktivität, zu verzeichnen. Und auch Arbeitnehmer:innen möchten nicht mehr auf ein teilweises Arbeiten im Homeoffice verzichten, wie inzwischen vielfache Studien belegen.

Mit dem hybriden Arbeiten, also dem flexiblen Wechsel zwischen Büro und Homeoffice, lassen sich – richtig gemacht – die Vorteile beider Welten nutzen.

Die wichtigsten drei Vorteile hybriden Arbeitens aus Arbeitgebersicht wollen wir Ihnen hier zusammenfassen.

1. Gesteigerte Produktivität

Verschiedene Studien belegen, dass die Produktivität stark von der Umgebung abhängt. Viele Menschen können nicht konzentriert arbeiten, wenn sie abgelenkt werden.

Diese Ablenkung kann sowohl im Büro als auch im Homeoffice vorkommen: Zum Beispiel ist das mobile Arbeiten dann schwierig, wenn zu Hause kleine Kinder zu betreuen sind, die Aufmerksamkeit erfordern. In diesem Fall kann die Option, ins Büro zu kommen, bessere Arbeitsbedingungen schaffen.

Andererseits kann auch das Büro vielfältige Ablenkung bieten: da kommt der bzw. die Kolleg:in ins Büro und möchten eine Frage stellen oder sich unterhalten; oder der eigene Arbeitsplatz ist in einem Großraumbüro und der Geräuschpegel entsprechen ziemlich hoch. Hier kann das Homeoffice eine deutlich ruhigere und produktivere Arbeitsumgebung bieten, in der fokussiertes und konzentrierteres Arbeiten deutlich leichter möglich ist.

Auch ist es sinnvoll, den Ort der Tätigkeit von der Art der Tätigkeit abhängig zu machen. Will ich zum Beispiel in Ruhe telefonieren oder Texte und Dokumente schreiben, bietet sich ein ruhigerer Ort, z.B. das Homeoffice, an. Will ich dagegen eine neues Konzept mit einem/r Kolleg:in diskutieren, wähle ich am besten einen Ort, der zu Miteinander und Austausch einlädt, also z.B. das Büro. Diese Art des aktivitätsbasierten Arbeitens wird in Zukunft immer wichtiger werden und stark die Wahl des Arbeitsortes beeinflussen.

Wenn Arbeitgeber:innen also hybrides Arbeiten und damit den flexiblen Wechsel zwischen Büro und Homeoffice anbieten, setzen sie beste Grundlagen dafür, dass die Mitarbeiter:innen jeweils den Ort wählen können, der für ihre konkrete Arbeit am produktivsten ist.

2. Geringere Kosten

Wenn jeweils einige Mitarbeiter:innen nicht im Büro, sondern im Homeoffice arbeiten, bedarf es weniger parallel vorhandener Arbeitsplätze. Mehrere Personen können sich dann einen Schreibtisch teilen und entweder jeweils abstimmen, wer wann ins Büro kommt. Oder die Organisation führt ein digitales Desksharing-Buchungssystem ein, mit dem sich jeder Mitarbeitende jeweils konkret an dem Tag, an dem er/sie ins Büro kommt, einen Schreibtisch „bucht“. Umfrageergebnisse sehen hier ein Einsparungspotenzial von bis zu 20 Prozent. Die so verminderten Büroflächen führen zu eingesparten Mietkosten und natürlich auch entsprechend geringeren Nebenkosten fürs Büro (Kosten für Möbel, Infrastruktur, Strom etc.).

Einige Organisationen gehen sogar dazu über, gar keine eigenen Büroflächen mehr zu unterhalten, sondern bei Bedarf auf Coworking-Spaces u.ä. zurückzugreifen. Oder aber sie mieten nur noch die wesentliche Bürostrukturen selbst an und greifen bei Sonderbedarf, z.B. für größere Meetings u.ä., auf kurzfristig angemietete Meetingräume zurück. Auch dies kann Kosten sparen, da selten genutzte große Meetingräume, die sonst leer stehen, vermieden werden können.

3. Attraktiver Arbeitgeber

Das Gewinnen und Binden von qualifizierten Arbeitskräften steht heute voll im Mittelpunkt. Der Wettbewerb um die besten Talente ist hart und wird vermutlich auch die nächsten Jahre nicht einfacher werden. Gut ausgebildete Fachkräfte werden auf dem Arbeitsmarkt stark umworben. 

Bei den Arbeitnehmer:innen steht aktuell der Wunsch nach hybridem Arbeiten jedoch ganz oben. Wie die Studie „Digital Work Index“ zeigt, wollen 73 Prozent der Befragten auch in Zukunft nicht fünf Tage die Woche ins Büro zurückkehren. 

Diesem Wunsch der Arbeitnehmer:innen nach hybridem Arbeiten sollten Arbeitergeber:innen nachkommen, wenn sie ein attraktiver Arbeitergeber bleiben möchten. Denn dieselbe Studie hat auch folgendes Ergebnis gebracht: 40 Prozent der Befragten wären laut der Studie bereit, den Job zu wechseln, wenn sie wieder täglich ins Büro müssten. 

Und eine eine weitere Studie zeigt auch das: Um örtlich und zeitlich flexibler arbeiten zu können, würden gut zwei Drittel (69 Prozent) weniger Gehalt akzeptieren und für unbegrenzte Urlaubstage wären sogar acht von zehn Angestellte (79 Prozent) damit einverstanden, auf einen Teil ihrer Bezahlung verzichten.

Für Arbeitgeber:innen spricht also viel dafür, hybrides Arbeiten auch für ein gutes eigenes Employer Branding in Betracht zu ziehen.

Und last but not least: Zum positiven Employer Branding trägt insbesondere bei jüngeren Arbeitnehmer:innen bei, dass sich durch das vermiedene tägliche Pendeln zudem viel CO2 einsparen lässt, was wiederum dem Nachhaltigkeitswert der Organisation beiträgt.

Fazit

Zusammengefaßt lässt sich also festhalten, dass es für Arbeitgeber:innen viele gute Gründe gibt, auf ein hybrides Arbeitsmodell umzusteigen. Dem ersten Impuls mit sorgendem Blick auf eine möglich sinkende Produktivität sollte aber widerstanden werden. Denn es sprechen deutlich mehr Gründe FÜR hybrides Arbeiten. Zumal sich mögliche Herausforderungen mit den richtigen Lösungen leicht vermeiden lassen.

Welches ist von den genannten Gründen aus Ihrer Sicht, der wichtigste Grund, um auf hybrides Arbeiten umzustellen?

Schreiben Sie Ihre Gedanken gern in die Kommentare. Sie helfen durch Ihre Erfahrungen vielleicht anderen Arbeitgeber:innen, die eigene Entscheidung besser fundieren und treffen zu können.

Wenn Sie mehr dazu erfahren möchten, wie Sie sich selbst nachhaltig und erfolgreich auf den Weg des hybriden Arbeiten machen können, dann laden Sie sich gern unsere kostenlose „Roadmap zum Hybriden Arbeiten“ herunter. Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung wissen Sie genau, welche Meilensteine auf dem Weg zu gehen sind und was Sie dabei berücksichtigen müssen.

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